Presseberichte

Schießen ohne Munition (29.04.2005; Schwarzenbacher Amtsblatt)

Mit Lichtpunktgewehr will Schützengesellschaft Jugend stärker an Schießsport heranführen

Viele Vereine haben Nachwuchsprobleme - das gilt auch für die Schwarzenbacher Schützengesellschaft. Um Kinder und Jugendliche stärker an den Schießsport heranzuführen, hat die Schwarzenbacher Schützengesellschaft als erster Schützenverein im Gau ein erst vor kurzer Zeit auf den Markt gekommenes Lichtpunktgewehr angeschafft. Am Mittwoch wurde das neue Gewehr, dessen Technik ohne Munition arbeitet und das vor allem für Jungschützen geeignet ist, der öffentlichkeit vorgestellt. Grund der Anschaffung: Mit herkömmlichen Gewehren dürfen Kinder in Schützenvereinen erst ab einem Alter von 12 Jahren schießen. Das bedeutet bisher in den meisten Fällen: Kinder wenden sich, wenn sie mit neun oder zehn Jahren einem Verein beitreten wollen, anderen Interessengemeinschaften, vor allem Fußball- oder Turnvereinen, zu. Das neue Lichtpunktgewehr kostete der Schwarzenbacher Schützengesellschaft rund 1500 Euro. Finanzielle Unterstützung bekamne die Schützen dabei von der Sparkasse.

Im Beisein des Ex-Weltmeisters im Luftgewehrschießen, Jürgen Wallowsky - er betreibt in Oberotzau ein Geschäft für Schieß- und Sportausrüstung - und des Jugendsozialarbeiters an der Schwarzenbacher Hauptschule, Ralf Beyer, wurde die neue Errungenschaft präsentiert - und natürlich auch gleich "eingeschossen". Der Vorsitzende der Schützengesellschaft Schwarzenbach, Manfred Petzet, dankte vor allem seinem Stellvertreter, Ralf Küchler, der das Gewehr - hergestellt von einer Firma in der Rhön - beschafft hat. Gauschü,tzenmeister Walter Benker drückte seine besondere Freude darüber aus, dass zu dieser Präsentation auch ein Vertreter der Schule gekommen ist. Hier sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit wüschenswert. Das neue Lichtpunktgewehr, so betonte Benker, sei keine Waffe, sondern ein Sportgerät. Angesprochen sei mit dem neuen Lichtpunktgewehr die Jugend, um später eine Waffe in die Hand nehmen zu können. Benker sagte, es sei wichtig, dass Jugendliche einer sinnvollen Freizeitbeschä,ftigung nachgingen, dass sie in Vereinen eingebunden seien. Beim Schießsport könne man so gut wie nirgends anders die Konzentration erlernen. Studien hätten gezeigt, dass Schüler durch Schießtraining auch in der Schule bessere Leistungen gebracht hätten. Benker: "Der Schießsport formt fürs Leben." Der zweite Vorsitzende der Schwarzenbacher Schützengesellschaft, Ralf Küchler, sprach von einer Investition für die Zukunft, die mit der Anschaffung des Lichpunktgewehres getätigt worden sei. Auch er Verwies auf Studien, die ergeben hätten, dass Vereinszugehörigkeit sich positiv auf das soziale Verhalten und die Schulischen Leistungen junger Menschen ausgewirkt hätten. Beim Schießsport habe der Schütze Spaß, sei aber auch festen Richtlinien unterworfen. Küchler dankte allen, die diese Investition ermöglichten. Die neue Anlage, so erklärte er, funktioniere über Funk. Die Bewirtung bei dieser Präsentation hatte die Familie Horn übernommen.

Als ein weiterer Vorteil des neuen Lichtpunktgewehres wurde im Verlauf der Veranstaltung gewertet, dass es auch außerhalb eines offiziellen Schießstandes gebraucht und vorgeführt werden könne, so beispielsweise am Schwarzenbacher Stadtfest. Bereits bei der Präsentation zeichnete sich ab, dass es zu intensiveren Begegnungen zwischen Schützengesellschaft und Schule kommen könnte. So ist denkbar, dass Schulklassen einen Besuch im Schützenhaus tätigen, um das neue Lichtpunktgewehr auszuprobieren. Freilich: Dass dieses munitionslose Gewehr in absehbarer Zeit auch die gute alte Armbrust ablösen könnte, mit der die Schulklassen auf dem Wiesenfest schießen, dürfte kaum denkbar sein.


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